Schule (fast) ohne Lehrer

In der zweiten Woche nach den Ferien, während der viele Klassen auf Fahrt waren, wäre normaler Unterricht nur sehr eingeschränkt möglich gewesen. Eine „offene Woche“ sollte aus dieser Not eine Tugend machen. Zunächst standen Klassenaktivitäten auf dem Programm, während sich die Q1-ler eigenverantwortlich „fit-for-life“ machen sollten. Um auch die anderen Tage  sinnvoll zu füllen, hatten sich die Schüler des Q1-Jahrgangs zahlreiche Projekte und Workshops ausgedacht, die sie den anderen dann anboten. Der „Lehrkörper“ der SWS spielte dabei nur eine sehr untergeordnete Rolle.

So boten viele Schülerinnen und Schüler des Sportprofils eine breite Palette an sportlichen Aktivitäten an; und auch in anderen Bereichen war die Auswahl groß und reichte von Einführungen in technische oder digitale Spezialgebiete über interessante DIY-Kurse, ganz besondere Koch- und Backkurse bis hin zu Fit-for-Life-Workshops  wie zum Beispiel Projekte zur Stressbewältigung oder zur Selbstpräsentation im Internet.

Weil es das erste Mal war, dass eine solche Woche veranstaltet wurde, zeigten sich in diesem Experiment sowohl Stärken als auch Schwächen. Aus letzteren sollte man fürs nächste Mal lernen.

Auf den ersten Blick konnte man sich direkt einen guten Eindruck von der gelungenen Absprache zwischen den beiden Sportprojekten in der großen Halle verschaffen. Auch die Kooperation zwischen der SWS und dem TSV Reinbek, der den Schülern einen Eintritt ins hochmoderne Fitnessstudio oder einen Schnupperkurs in Karate ermöglichte, hinterließ bei Lehrern und Schülern einen guten Eindruck. Pech hatten die Fußball-Mädels: Auf dem Sportplatz (die Hallen waren ja besetzt) behinderte das Regenwetter die Teilnehmerinnen des Mädchenfußballs sehr in der Ausführung ihres Projektes. Das machen wir nächstes Jahr aber besser.

Auch bei den kreativen Koch- und Backprojekten lief besonders die Organisation und Absprache, was beispielsweise die Raumverteilung angeht, besonders gut. Diese Workshops schwangen nicht nur vorbildlich den Kochlöffen, sondern lösten den Mangel an Küchen durch ein Joint Venture: Sie schmissen ihre Themen „asiatisch kochen“ und „Kochen á la Sprachprofil“ einfach zusammen. Hier entstanden klassische Satey oder - aus der Backabteilung - leckere Muffins oder Zimtschnecken, welche liebevoll verziert worden sind :).

Bei den technisch basierten Projekten hingegen lief vieles nicht wie geplant: Während sich einerseits die Admin-PCs nicht mit den restlichen von Schülern genutzten Computern verbinden ließen, verhinderte die Internetverbindung effektives Arbeiten an den Projekten. Trotz dieser Unannehmlichkeiten machten die Schüler das Beste daraus und begeisterten die zahlreichen Jüngeren für den zielgerichteten Umgang mit Computern.

Bei weiteren, hobbyorientierten Workshops wie beispielsweise dem Schachprojekt, dem Gitarrenworkshop oder den Körbehäklern zeigte sich erneut, wie viele kreative und fleißig dazulernende Schüler die SWS hat – ganz ohne Unterrichtsdruck und kritische Lehrerblicke. Die Schule selbst zeigte sich nur darin als sehr unterstützend, indem sie beispielsweise Schachbretter oder  Gitarren zur Verfügung stellte.

Unbedingt erwähnt werden sollten zudem noch die „Lifestyleworkshops“, deren Themen von der Stressbewältigung bis hin zu einer Einführung in die Welt der Düfte reichten. Im Kurs „Stressbewältigung“ wurden Einblicke in die Entstehung von Stress, den Umgang damit und dessen Bewältigung geliefert. Der Kurs war so gut vorbereitet, geplant und durchgeführt, dass ohne Stress auch Spaziergänge und Eisessen möglich waren.  In einem anderen Workshop zur Selbstrepräsentation wurde den Teilnehmern (sehr stressfrei!) beigebracht, wie man sich selbst im Internet präsentieren kann.

Alles in allem zeigte sich in dieser Woche eine hervorragende Kooperationsbereitschaft zwischen allen Projektleitern und Lehrern. Auf diese Weise konnte die Abwesenheit vieler Klassen und Lehrer souverän überwunden werden. Und wenn wir aus dem, was nicht ganz so gut geklappt hat, lernen, wird’s nächstes Jahr bestimmt noch besser.

Das Q1-Redaktionsteam: Claudia, Franziska, Lina, Renée, Jay, Luca, Lukas, Sönke

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