Musikalische Vorbescherung: Die Hausmusikabende

In der ungemütlichen Novemberzeit, wenn die schönen Monate nur noch blasse Erinnerung sind und Weihnachten noch ein paar Wochen auf sich warten lässt, gibt es in der Aula der SWS jedes Jahr kleine Konzerte, die eine Art Vorbescherung sind: Die Hausmusikabende. Verschenkt werden musikalische Darbietungen von Schülerinnen und Schülern, die über den Stoff und die Fächer der regulären Curricula hinaus die Herausforderung angenommen haben, ein Instrument zu beherrschen oder die eigene Stimme zu schulen. Gerade in Anbetracht der sprichwörtlichen Binsenweisheit, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist,  erfordert es schon besonders viel Mut, coram publico aufzutreten, wenn die Bogenhaltung noch nicht vollkommen, die (Ton-)Treffsicherheit noch ausbaufähig oder die Gefahr, einmal aus dem Takt zu geraten, noch etwas gößer ist. Deshalb Hut ab vor den Schülerinnen und Schülern, die sich von den Musen Euterpe und Polyhymnia inspirieren lassen – sie sind heute mehr denn je etwas Besonderes, auch wenn sie erst am Anfang eines langen Weges stehen, und deshalb ist es für das Publikum allemal ein Vergügen, ihnen zuzuhören, selbst wenn noch nicht immer alles perfekt klappt. Und was man als Ziel vor Augen (und in den Ohren) haben kann, wurde an diesen Abenden auch gezeigt: Etwa (nur als Beispiele!) ganz wundervoll Vitalis Chaconne und Dvoraks Slawischen Tanz auf der Violine, zwei außergewöhnliche Soli auf dem Marimbaphon (Zivcovics "Ein Liebeslied?", Rosauros "Preludio No. 1E Menor") oder die einfühlsame Präsentation von Beethovens Klaviersonate Nr. 25 G-Dur. Doch gleichgültig ob versierte Könner oder engagierte Lernende – zu einem schönen Abend haben sie uns alle gemeinsam verholfen.

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