Blind durch Hamburg
Am Freitag, den 22.02.2019 ist meine Klasse (6g) mit der Bahn nach Hamburg gefahren. Am Hauptbahnhof erwartete uns Christian, der blind ist, und sein Begleiter, die uns durch die Stadt führen sollten. Wir bildeten Paare, jeder von uns bekam eine Augenbinde und jedes Paar jeweils einen Blindenstock. Dann wies Christian uns an, dass jeweils einer von den Paaren sich den Blindenstock nehmen und sich die Augenbinde aufsetzen sollte.
Also führte ich meine Freundin zu der Statue eines Wasserträgers, die sie ertasten musste. Wir gingen weiter in die Stadt immer Christian hinterher und ich beschrieb meiner Freundin so gut ich konnte, was um uns war. So ging es weiter bis wir zu einem H&M kamen. Ich durfte ihr nicht beschreiben oder sagen, dass es ein H&M war, aber sie roch es sofort. Es folgten noch ein Legoladen und ein Teegeschäft. Das Lego spürte sie mit ihrem Finger, aber auch den Tee roch sie. Vor dem Teegeschäft tauschten wir, das heißt, ich bekam den Blindenstock und setzte meine Maske auf. Meine Freundin führte mich zu einem Bären, den ich ertasten musste. Dann kam eine Frau und schenkte uns allen Gummibärchen mit Erdbeergeschmack. An der nächsten Straßenecke mussten wir stehen bleiben. Eine riesige Demo, wie mir meine Freundin beschrieb, kreuzte unseren Weg. Ich hätte sie so gern gesehen, sie war ohrenbetäubend laut! Wir gingen weiter und meine Freundin versuchte mir so gut es geht unser Umfeld zu beschreiben, bis ich wieder etwas fühlen musste. Es war Hamburg als Miniaturstadt aus Eisen. Es folgte ein gefühlt ewig langer Gang, doch dann wurde der Untergrund plötzlich glatter. Wir waren wieder am Hauptbahnhof. Ich konnte meine Maske abnehmen und wir stellten Chrstian unsere letzten Fragen. Danach erklärte uns sein Begleiter, dass auch er seheingeschränkt ist, aber er kennt de Stadt so gut, dass es kein Problem für ihn ist, Christian zu führen. Wir setzten uns wieder in die S-Bahn und kamen später in Reinbek an.
Das war eine schöne Erfahrung und wir würden es gerne empfehlen.
Sophie aus der 6g